Dienstag, Dezember 3, 2024
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40 Jahre Apple Macintosh – Wie der Mac die Welt veränderte

Apples iMac räumt ab

Das iBook – Apples bunte Notebooks

Das iBook war dann quasi der „iMac zum Mitnehmen“. Hier setzte Jony Ive eine durchaus kontrovers diskutierte modische Duftmarke: Die iBooks im schwungvoll gestalteten Polycarbonat-Gehäuse gab es in den Kombinationen „Tangerine“ (Orange) und „Blueberry“ (Türkisblau) mit Weiß.

Später kamen die Farbkombinationen „Graphite“, „Indigo“ und „Key Lime“ dazu. Wegen seines Tragegriffs bekam das iBook wenig schmeichelhafte Spitznamen wie „Barbie-Handtasche“ oder „Klodeckel“.

1999: Apple-Chefdesigner Jony Ive setzte mit den bunten iBooks modische Akzente.

Bei der Bewertung der Technik gab es weniger Kontroversen: So punkteten die iBooks mit einem ausgeklügelten Energie-Management, das Akkulaufzeiten von bis zu sechs Stunden ermöglichte und das iBook automatisch in den Schlafmodus übergehen ließ, wenn der Anwender den Deckel zuklappte. Beides war revolutionär.

Mit dem iMac und den iBooks verblüfften Jobs und Ive jedenfalls gestandene Pioniere der Computerbranche. Nur Bill Gates, damals noch Microsoft-Chef, tat die neuen Macs als flüchtige Modeerscheinung ab. „Es gibt nun eine Sache, die Apple nun erreicht hat: die Führungsposition bei den Farben“, spottete Gates. Die Absatzzahlen gaben der neuen Apple-Führung aber Recht.

1999: Mit dem Power Macintosh G3 verabschiedete sich Apple auch bei den Towern vom beige-farbenen Gehäuse. (Foto: Apple)

Der G4 Cube – der Würfel-Flop

Steve Jobs und Jony Ive feierten in dieser Phase aber nicht nur Triumphe, sondern mussten auch Rückschläge einstecken – nicht zuletzt, weil beide ihren Designeifer übertrieben. Im Juli 2000 stellte Jobs auf der Macworld im heißen New York den Power Mac G4 Cube vor.

Dieser Würfelrechner aus Acryl erschien wie eine verkleinerte Neuauflage des NeXT Cube, den Jobs nach seinem Rauswurf bei Apple hatte konstruieren lassen. Mit einer kaminähnlichen Konstruktion des Innengehäuses, durch die die erwärmte Luft nach oben abzog, konnte auf einen aktiven Lüfter verzichtet werden – obwohl im Innern ein mit bis zu 450 MHz getakteter PowerPC-Prozessor G4 für ordentlich Hitze sorgte.

2000: Bei Design-Fans ist der teure G4 Cube ein begehrtes Sammlerstück. (Foto: Apple)

Jony Ive war es gelungen, die ästhetischen Vorstellungen seines Chefs perfekt umzusetzen, sodass der Würfel es schnell in das Museum of Modern Art schaffte.

Auch die technischen Daten wussten zu überzeugen. Dennoch geriet der Cube zum Flop. Mit einem Preis von 1799 Dollar war er vielen Apple-Kunden zu teuer. „Echte Schreibtischarbeiter wollten keine Skulptur, sondern ein Arbeitsgerät, und auf dem Massenmarkt ließ sich der gegenüber Rechnern mit vergleichbarer Leistung doppelt so hohe Preis nicht durchsetzen“, lautet das Fazit von Jobs-Biograf Walter Isaacson.

So blieb der Brot-und-Butter-Mac der iMac. Am 5. Oktober 1999 stelle Apple den Mac DV („Digital Video“) vor. Dies war nun das erste Modell mit einer FireWire-Schnittstelle, einem DVD-Laufwerk und dem neuen Software iMovie, mit der man digitale Videos bearbeiten konnte. Ein Update dieses Modells ein Jahr später setzte erneut farbliche Akzente: Die Gehäusefarben hießen nun „Graphite“ (Grau), „Ruby“ (Rubinrot), „Snow“ (undurchsichtiges Weiß), „Indigo“ (Dunkelblau) und „Sage“ (Hellgrün). 

Im Februar 2001 führte Apple neue iMacs ein, die sich äußerlich nur durch die Farben Indigo, Blue Dalmatian und Flower Power von ihren Vorgängern unterschieden. Allerdings waren diese iMacs mit CD-Brennern ausgestattet und wurden erstmals mit der iTunes-Software ausgeliefert. Die Anwender konnten CDs in ihren Mac stecken, Lieder sehr einfach in MP3-Dateien umwandeln, per iTunes ihre Lieblingsmusik zusammenstellen und wieder auf CD brennen.

Allerdings waren diese iMacs mit CD-Brennern ausgestattet und wurden erstmals mit der iTunes-Software ausgeliefert. Die Anwender konnten CDs in ihren Mac stecken, Lieder sehr einfach in MP3-Dateien umwandeln, per iTunes ihre Lieblingsmusik zusammenstellen und wieder auf CD brennen.

Apple warb damals mit dem Slogan „Rip, Mix, Burn“. Die Musikindustrie reagierte schockiert und warf Apple vor, zur Piraterie aufzufordern. Steve Jobs nahm die Vorwürfe billigend in Kauf. Er hatte zu diesem Zeitpunkt bereits den Marktstart des iPod im September 2001 vor Augen, der später zusammen mit dem iTunes-Store die Musikindustrie radikal verändern sollte.

Im Frühjahr 2002 hatten sich Flachbildschirme rasant weiterentwickelt. Es war an der Zeit, sich vom Röhrenmonitor zu verabschieden. Diesmal hatten Ive und Jobs mit einem radikalen Designentwurf mehr Glück als beim G4 Cube – auch weil Apple bei der Preisgestaltung vorsichtiger blieb.

Inspiriert durch den Garten der Familie Jobs hatte Ive sich dazu entschlossen, den iMac G4 wie eine Sonnenblume zu entwerfen. Der eigentliche Computer inklusive optischem Laufwerk wurde in einem halbkugelförmigen Fuß untergebracht, das Display an einem beweglichen Chromhals befestigt. Der iMac G4 erinnerte auch an die Figur Luxo Jr., eine Zeichentrick-Schreibtischlampe, die John Lasseter für Jobs’ Filmstudio Pixar animiert hatte.

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3 Kommentare

  1. Das von Dieter Rams inspirierte „Käsereiben“ Design wurde nicht für den MacPro entwickelt sondern für den PowerMac G5 (2003).

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