Mittwoch, Oktober 30, 2024
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Steve Wozniak: „Steve Jobs war nicht von Anfang an ein Marketing-Genie“

Steve Wozniak weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig Kommunikation ist, insbesondere beim Aufbau eines Unternehmens. Schließlich hat er Apple zusammen mit einem der größten Kommunikatoren und Vermarkter der Tech-Welt aller Zeiten gegründet: Steve Jobs.

Der verstorbene Jobs gilt seit langem als „Genie“. Wie er die Apple-Produkte vermarktete und verkaufte, von denen die meisten in den Anfangstagen des Unternehmens von Wozniak entworfen und gebaut wurden, gilt als legendär. Wozniak erklärt jedoch gegenüber CNBC Make It, dass sein Partner nicht immer ein Marketing- und Kommunikationsguru gewesen sei. „Woz“ sagt, dass dies Fähigkeiten waren, die Jobs entwickeln musste, um zu kompensieren, dass er kein besonders begabter Computertechniker war.

„Er lernte eine Menge Marketingprinzipien, weil er nicht wirklich fähig war, in technischer Hinsicht, Sie wissen schon, Computerhardware [und] Software“, sagt Wozniak über Jobs. „Er musste andere Bereiche finden, um sich wichtig zu machen.“

Letztes Jahr begann Wozniak in der Online-Reality-Show „Unicorn Hunters“ mitzuspielen, unter anderem an der Seite der ehemaligen US-Schatzmeisterin Rosie Rios und des Sängers Lance Bass. In der Show müssen er und die anderen Jurymitglieder Investitionsvorschläge von Tech-Start-up-Gründern entgegennehmen, ähnlich bei der Sendung „Die Höhle des Löwen„, die in Deutschland bei VOX als Ableger der britischen Sendung „Dragons’ Den“ läuft.

Wozniak sagt, er sei manchmal „erstaunt“, wie ineffektiv manche Unternehmer kommunizieren. „Wir haben viele Pitches gesehen, die etwas holprig und stotternd waren, und sie haben sich irgendwie selbst verloren, und das ist nicht hilfreich, wenn man vor Investoren auftritt“, sagt er.

Apple-Mitbegründer Steve Jobs und Steve Wozniak
Steve Wozniak (r) und Steve Jobs sitzen an einem Computer. Foto: Apple

Natürlich könnte Wozniak durch die jahrelange Zusammenarbeit mit Jobs verwöhnt worden sein. Im vergangenen Jahr sagte Wozniak einmal, dass sich die Persönlichkeit von Jobs bei der Gründung von Apple gewnadelt habe. Zuerst sei er lebenslustiger Freund gewesen. Er habe sich dann zu jemandem verwandelt, der es mit dem Aufbau eines Unternehmens sehr ernst meinte, das die Welt verändern sollte. Ein entscheidender Teil dieses Wandels, so Wozniak heute, bestand darin, Jobs bei der Entwicklung seiner Kommunikationsfähigkeiten“ zu beobachten.

„Er war der wichtigste Kommunikator und der wichtigste Entscheider in Sachen Geschäft. Darin war er sehr gut“, sagt Wozniak. Der Apple-Mitbegründer meint, Jobs‘ Fähigkeiten als Kommunikator und Verkäufer hätten Apple geholfen, Produkte wie das iPhone erfolgreich als benutzerfreundlich zu vermarkten. „Das Smartphone war etwas, das auf Jobs‘ Leben anwendbar war“, sagt Wozniak: „Ein verständliches Technologieprodukt in der Hand, das den Durchschnittsbürger nicht verwirrt. Man musste sich nicht mit Technik auskennen [um sie zu benutzen].“

Diese Fähigkeit unterschied Jobs schließlich vom Rest seiner Generation von Technologie-Ikonen. In einem Interview aus dem Jahr 2020 sagte Microsoft-Mitbegründer Bill Gates, er sei „so neidisch“ auf Jobs, weil er ein so natürlicher Redner gewesen sei. Gates nannte Jobs ein „Genie“, vor allem wegen der Art und Weise, wie er Menschen inspirieren konnte – von Kunden bis hin zu seinen eigenen Mitarbeitern.

Dabei war Jobs oft ein schwieriger und anspruchsvoller Chef. Der ehemalige Apple-Mitarbeiter Guy Kawasaki schrieb 2019, dass die Arbeit für Jobs „manchmal unangenehm und immer beängstigend war, aber sie trieb viele von uns dazu an, die beste Arbeit unserer Karrieren zu leisten.“

Und laut Wozniak war Jobs kein natürlicher Kommunikator. Im Jahr 2020 sagte Wozniak im Podcast „Guy Kawasaki’s Remarkable People“, dass Jobs‘ intensiver, unermüdlicher Drang, ein erfolgreicher Kommunikator und eine Führungspersönlichkeit zu werden, von seinem Wunsch herrührte, letztlich als wichtige historische Figur in Erinnerung zu bleiben – und diese Motivation trieb ihn an, die entsprechenden Fähigkeiten dafür zu entwickeln.
„Manchmal ist die Motivation, etwas zu wollen, viel wichtiger als die tatsächlichen Fähigkeiten“, sagte Wozniak.

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