Das erste iPad wurde von Steve Jobs am 27. Januar 2010 in San Francisco präsentiert: In der Keynote zur „MacWorld Expo“ zeigte er zunächst eine Folie, mit einem iPhone und einen Laptop, zwischen denen ein Fragezeichen stand. „Die Frage lautet, ist hier noch Platz für etwas in der Mitte?“, rief er. Dieses „Etwas“ müsse alle Funktionen für Internet-Browser, E-Mail, Fotos, Video, Musik, Spiele und eBooks beherrschen. Jobs nutzte die Gelegenheit, das „Netbook«-Konzept“ madig zu machen. „Netbooks können nichts besser!“, sagte er. Sie seien einfach nur billige Laptops. Die eingeladenen Gäste und Mitarbeiter jubelten. „Aber wir haben etwas, das besser ist. Wir nennen es das iPad.“
Um die lässige Natur des iPad zu unterstreichen, rief Jobs eine Internetseite mit einem bequemen Lederstuhl und einem Beistelltisch auf (seinem Geschmack wurde dabei durchaus Rechnung getragen: Es handelte sich um einen Stuhl von Le Corbusier und einen Tisch von Eero Saarinen). „Es ist wesentlich intimer als ein Laptop“, begeisterte er sich. Er fuhr fort, zur Internetseite derNew York Times zu surfen, eine E-Mail an Scott Forstall und Phil Schiller zu schicken (»Wow, wir stellen gerade das iPad vor.«), durch ein Fotoalbum zu blättern, einen Kalender zu benutzen, den Eiffelturm über Google Maps heranzuzoomen, ein paar Videoclips zu zeigen (Star Trek und Oben von Pixar), das iBook-Regal vorzuführen und einen Song abzuspielen (»Like a Rolling Stone« von Bob Dylan, den er auch bei der Markteinführung des iPhone gespielt hatte). „Ist das nicht einfach fantastisch?“, fragte er.
Mit seinem letzten Gleiten hob Jobs eines der Themen seines Lebens hervor, das vom iPad verkörpert wurde: ein Bild, das ein Straßenschild an der Kreuzung von „Technology Street“ und „Liberal Arts Street“ zeigte. „Der Grund, weshalb Apple Produkte wie das iPad erschaffen kann, ist, dass wir immer versucht haben, uns an der Schnittstelle von Technologie und freien Künsten zu positionieren«, schloss er. Das iPad war die digitale Reinkarnation des Whole Earth Catalog, des Orts, an dem sich Kreativität und nützliche Werkzeuge fürs Leben begegneten.
Quellen:
Youtube
Walter Isaacson: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers. Aus dem Englischen übertragen von Antoinette Gittinger, Oliver Grasmück, Dagmar Mallet, Elfi Martin, Andrea Stumpf und Gabriele Werbeck. 1. Auflage. C. Bertelsmann Verlag, München 2011, ISBN 978-3-570-10124-7.
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