Die beiden Apple-Gründer stammten aus kleinen Verhältnissen und bekamen den geschäftlichen Erfolg nicht in den Schoß gelegt. Um die ersten Modelle des Apple I im Jahr 1976 zu ermöglichen, verkauften Steve Jobs und Steve Wozniak fast buchstäblich ihr letztes Hemd. Jobs setzte seinen VW Bus ein, für den er immerhin noch 1.500 Dollar bekam. „Woz“ trennte sich von seinem geliebten programmierbaren Taschenrechner Hewlett-Packard 65 und legte 250 Dollar in die Firmenkasse.
Das Fundament für den geschäftlichen Erfolg legten 1977 der Venture Capitalist Arthur Rock sowie der Ex-Intel-Manager Mike Markkula, der 92.000 Dollar in Apple investierte und einen Bankkredit in Höhe von 250.000 Dollar absicherte. Das Investment sollte sich lohnen. Bevor Apple 1980 an die Börse ging, gehörte Markkula ein Drittel der Firma.
Mit dem Börsengang am 12. Dezember 1980 wurden Jobs und Wozniak Multimillionäre, denn Apple Computer wurde nun mit 1,8 Milliarden Dollar bewertet. Jobs besaß 7,5 Millionen Aktien (217 Mio. Dollar), „Woz“ wurden vier Millionen Aktien (116 Mio. Dollar) zugeteilt. Markkulas Anteil von sieben Millionen Aktien waren 203 Millionen schwer.
„Mit 23 Jahren besaß ich schon über eine Million Dollar und über zehn Millionen Dollar als ich 24 war und über 100 Millionen Dollar als ich 25 Jahre alt war“, sagte Jobs 1996 in einem Interview mit Robert Cringley („Triumph of the Nerds„). „Und es war nicht so wichtig, weil ich es niemals wegen des Geldes getan habe.“
I was worth about over a million dollars when I was twenty-three and over ten million dollars when I was twenty-four, and over a hundred million dollars when I was twenty-five and ehm it wasn’t that important ehm because I never did it for the money.
In der Forbes-Liste der 400 reichsten Amerikaner (2008) liegt Steve Jobs mit einem geschätzten Gesamtvermögen von 5,4 Milliarden Dollar auf Platz 189. Die umstrittenen Aktienoptionen von Apple aus dem Jahr 2001 haben aber nur in einem sehr kleinen Umfang zum Wohlstand des Apple-CEO beigetragen.
Zum Milliardär wurde Steve Jobs vor allem deshalb, weil er nach seinem Rauswurf bei Apple 1985 seine Aktien – bis auf eine – verkaufte und fünf Millionen Dollar in die Trickfilm-Abteilung von George Lucas investierte, aus der dann Pixar wurde.
Jobs steckte die kommenden Jahre weitere Millionen in Pixar, denn der Trickfilm-Spezialist hatte eine lange Durststrecke zu überwinden. Die Hartnäckigkeit von Jobs hat sich für ihn gelohnt: Mit dem Börsengang von Pixar 1995 wurde Jobs zum Milliardär. Und als Pixar im vergangenen Jahr von Disney übernommen wurde, erhielt Jobs für seinen 49-Prozent-Anteil an Pixar einen Anteil von 6,7 Prozent an Disney. Allein die Disney-Aktien machen heute rund 4,7 Milliarden Dollar des Vermögens von Steve Jobs aus.
Die Rückkehr von Steve Jobs zu Apple Computer (MacWorld Expo 1997 in Boston)
Bei Apple erhält Jobs ein Jahresgehalt von einem Dollar pro Jahr, das zwischendurch durch edle Geschenke wie einen Gulfstream-Jet im Wert von 90 Millionen Dollar aufgestockt wird. Es gibt ja viele verrückte Geschenkideen, aber auf so eine Größenordnung muss man erstmal kommen.
Nach dem enormen Anstieg des Aktienkurses von Apple nach der Vorstellung des iPod (2001) und iPhone (2007) wäre das Vermögen von Steve Jobs sicherlich noch größer, wenn er nach seinem Rauswurf im Jahr 1985 mehr Apple-Aktien behalten hätte. Wenn man die 7,5 Millionen Apple-Aktien, die Jobs nach dem IPO seines Unternehmens besaß, auf den Höchstkurs von über 400 Dollar im Jahr 2011 in Beziehung setzt (und die diversen Aktien-Splits berücksichtigt), dann wäre das Paket im Herbst 2011 über 30 Milliarden Dollar wert gewesen. Allerdings gilt auch hier, dass sich die Geschichte nicht zurückdrehen lässt. Und wer weiß, ob Steve Jobs ohne seine durch den Verkauf der Apple-Aktien (1985/1986) finanzierten Gründungen NeXT und Pixar überhaupt zu Apple zurückgekommen wäre, um dort den spektakulären Tournaround zu schaffen…
Steve Wozniak hatte im Umgang mit dem Geld auf jeden Fall weniger Glück als Steve Jobs. Um sich ein Haus und ein Auto im Wert von zwei Millionen Dollar zu finanzieren, gab Woz noch vor dem Börsengang viele Gründeraktien aus der Hand, die mit dem IPO einen viel höheren Wert hatten. Von dem „WozPlan“ profitierten 80 Apple-Mitarbeiter der ersten Stunde, die beim Optionsprogramm der Firma leer ausgegangen waren.
Als Wozniak seine Arbeit bei Apple im April 1981 aufgab, gehörte ihm noch vier Prozent der Apple-Aktien, die damals 70 Millionen Dollar wert waren. Eine Reihe von Fehlinvestments, zwei Scheidungen ließen Wozniaks Vermögen schnell schrumpfen. Er dürfte aber immer noch ein Millionär sein. Woz bezieht nach eigenen Angaben noch bis heute einen kleinen Paycheck von Apple, der er immer noch als „Employee“ geführt werde.
Wheel of Zeus, das jüngste Unternehmen von Wozniak, mit dem er ein GPS-Ortungssystem für Hunde entwickeln und vermarkten wollte, scheint auch nicht von Erfolg gekrönt zu sein. Die ehemalige Firmen-Webadresse www.woz.com leitet inzwischen auf Wozniaks private Homepage www.woz.org um. (Stand Juni 2008).
Mehr Glück hat Woz mit seinem Buch iWoz, das sich wohl halbwegs gut verkaufte und ihm verschiedene öffentliche Auftritte verschaffte. Woz war regelmäßig Gast bei den Keynotes von Steve Jobs bei der MacWorld Expo.